Ich war heute stundenlang im Garten. Gartenarbeit zählt zu einer meiner Lieblingsbeschäftigungen, insbesondere dann, wenn ich keinen Zeitdruck dabei habe. Gartenarbeit ist für mich Arbeiten, Tun, Gedankensortieren, Meditieren, Bewegen, Jäten, Bestellen, Ernten und Genießen. Vor einigen Jahren habe ich Gift in meinem Garten verwendet. Ich wusste es nicht besser und ließ mich gegen meine Natur beeinflussen. Heute weiß ich es besser und verbringe viel Zeit damit, Unkraut zu jäten. Meistens mit der Hand. Mittlerweile stören mich bestimmte Unkräuter gar nicht mehr und ich lasse sie einfach wachsen, ob als Bodendecker oder zum Essen.Warum sollten alte mechanische und manuelle Techniken unserer Vorfahren im Garten und in der Landwirtschaft schlecht gewesen sein??? Warum meinen wir oft, jemand, der altes aufrecht erhält und pflegt, sei der Zeit hinten nach??? Ich bin meiner Mutter sehr dankbar, dass sie mir diesen Zugang zur Natur – in mir und in der Welt – vorlebt. Und ich finde es so großartig, dass mein Bruder mühsam und zeitaufwendig mit viel Wissen und Gefühl seine Landwirtschaft im Einklang mit der Natur führt. Für mich ist das auch der einzige gangbare Weg. Wir können Dinge nur mit der Natur ändern – in uns und in der Welt. Wir sollten uns Zeit dafür nehmen und zusammenhelfen und voneinander lernen. Wir sollten unsere Kinder nicht verurteilen, sondern ihnen einen Weg zurück zur Natur zeigen. Wir sollten alles in unserer Macht stehende tun und unsere Felder mit viel altem – bereichert mit neuem – Wissen bestellen. Wir sollten gut für jedes Pflänzchen, das – in uns und in der Welt – wächst, sorgen. Aber dann kommt ein Zeitpunkt, an dem wir nur mehr warten können. An dem wir uns ausruhen und loslassen können, um auf die Kraft der Natur zu vertrauen. Darauf vertrauen, dass sie sich nicht (weiter) gegen uns stellt – ob in uns oder in der Welt.