Mut

IMG-20191220-WA0015Ich verschenke gerne und oft Mutkarten. Und jedes Mal versichere ich mich, ob ich selbst noch genug Mut habe. Wenn nicht, weiß ich mittlerweile, was ich tun muss, um wieder Mut anzusammeln. Nur dann kann ich mutig sein und etwas ansprechen, das für mich nicht passt und meine Grenzen überschreitet. Was meine Kinder betrifft, rechne ich in manchen Situationen dabei nicht mit einem leichten Gegenwind, sondern mit einem Orkan der Windstärke 12. Und mit jeder Situation lerne ich, die heftigen Bewegungen noch besser auszubalancieren und meinen Halt nicht zu verlieren. Ich hatte als Kind nicht die Möglichkeit, so mit Erwachsenen zu kommunizieren, brennende Fragen zu stellen und meinen Schmerz und meine Wut loszuwerden, wie es meine Kinder heute bei mir können. Vielleicht hätte ich damals ja die Möglichkeit gehabt, doch ich habe mich nicht getraut. Wohl aus Angst vor Konsequenzen. In meine spätere Beziehung habe ich genau dieses Verhalten mit hineingetragen. Sie hat nicht gehalten. Vielleicht genau deshalb. Meine Kinder haben durch diese Trennung viel (er-)tragen müssen. Doch jetzt kann ich ihnen Stück für Stück wieder abnehmen. Ich trage dabei immer weniger für sie, sondern kann mehr und mehr einfach stehen lassen. Der Orkan erübrigt dann den Rest und bläst alte Lasten einfach davon. Das kann er aber nicht tun, wenn die Lasten tief im Inneren noch schlummern und der Orkan einfach nicht ausbrechen kann. Diese Energie sucht sich dann andere Wege. Kinder kommen in die Selbstverletzung, in die Aggression oder in die Depression. Dieser Blog ist mein Weihnachtsgeschenk für alle Eltern. Und gleichzeitig eine große Bitte! Habt den Mut, Dinge anzusprechen. Wartet – wenn nötig sehr lange – auf ein gutes Gesprächsklima. Übt euch in Gelassenheit. Arbeitet stets an einem erwachsenen selbstreflektierten Verhalten. Seid nicht gekränkt. Wahrt ganz klar eure Grenzen. Bietet eine gefahrlose Reibefläche. Räumt euren Kindern nicht alles aus dem Weg. Macht keinen Terror wegen Schulnoten, sondern bemüht euch um konstrukive Lösungen. Dieses Leid zahlt sich wirklich nicht aus!!! Bleibt bei all dem IMMER IN DER LIEBE und stets die unerschütterliche Basis. All das ist definitiv nicht leicht! Doch wenn wir den Mut haben, bei uns selbst anzufangen, müssen unsere Kinder die Lasten, die wir vielleicht angesammelt haben, nicht weitertragen!

In diesem Sinne wünsche ich eine gute Weihnachtszeit!

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