„Das Leben sei aufgesetzt.“ sagte vor kurzer Zeit ein lieber Freund zu mir. Er meinte damit, dass das Leben passiert, wie es eben passiert. Ich kann das unterstreichen, habe aber einen anderen Zugang dazu. Mein schon verstorbener Mentor Viktor Frankl sagte: „Ihr könnt mir alles antun, aber ihr habt nicht in der Hand, wie ich darauf reagiere.“ So manches wird uns schon bei der Geburt „aufgesetzt“. An meinem Geburtstag sind mir dazu viele Gedanken in den Sinn gekommen, die ich hier in Worte fasse. Mein Name ist Petra. Er bedeutet „Stein“ oder „Felsen“. In Herzog steckt das Herz und ich wurde zum Fest der Liebe geboren. All das war von meinen Eltern nicht bewusst geplant. Mit all dem kann ich heute viel anfangen und ich bin stolz darauf. Dabei war nicht alles, was mir „aufgesetzt“ wurde, gut. Heute kann ich auch damit in Frieden umgehen. Ich streite nicht mehr, weil ich den Streit in mir selbst aufgegeben habe. Ich wahre meine Grenzen und passe gut auf. Ich möchte mit meinen Erfahrungen anderen helfen, ihren ganz eigenen Weg zu finden. Ich bin kein Stein, an dem jemand zerbricht, sondern im besten Fall aufbricht. Ein Felsen, der Orientierung und Halt geben kann. Ich wünsche mir mehr Hände, die einander fassen. Ich wünsche mir mehr Wege, die zusammenführen. Ich wünsche mir mehr Ermutigung. Ich wünsche mir gute Zeiten mit Musik und Sonnenschein. Ich trage sie für immer in meinem Herzen, so dass ich sie an dunklen Tagen nie vergessen kann. Wir können Hindernisse auch als Aufforderung zum Lernen sehen. Als Aufforderung, die Kraft in uns zu entdecken und zu bewahren. Welche Stärken wurden dir „aufgesetzt“, die dir vielleicht noch gar nicht bewusst sind? Was von dem, was dir „aufgesetzt“ wurde, entmutigt dich und lässt dich gute Zeiten (noch) nicht wahrnehmen?